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Priorat DOCa

  • Rebfläche
    1.893 ha
  • Weinmacher
    97
  • Jahresproduktion
    30.400 hl

Die DOP Priorat liegt in Katalonien im Nordosten Spaniens. In der kargen und bergigen Region stehen die Reben weit voneinander entfernt im nährstoffarmen Llicorella-Boden. Nach einer längeren Krise wurde das Priorat in den 1980er Jahren durch innovative Weinpioniere wiederbelebt. Seitdem kommen von hier die begehrtesten Rotweine der Iberischen Halbinsel.

Buschreben und Llicorella

Die erste urkundliche Erwähnung fand der Weinbau dieser Region Ende des 12. Jahrhunderts, nachdem Kartäusermönche in den Bergen das Kloster Scala Dei gegründet hatten. Damals waren die Weine des Priorat bekannt für ihre Stärke. Der Franziskanermönch Francesc Eiximenis gab im 14. Jahrhundert beispielsweise den Rat, den Wein mit Wasser zu verdünnen. Es ist davon auszugehen, dass seinerzeit hauptsächlich rote Süßweine hergestellt wurden. Ein gravierender Rückschlag fand statt, als das Kloster im Jahr 1835 säkularisiert wurde und die Mönche die Region verließen. Die Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts führte dann nicht nur zu einem Rückgang des Weinbaus, sondern auch zu allgemeiner Verarmung und Landflucht.

Das Priorat weist einige Besonderheiten auf, die sowohl für die Krise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als auch für seine eindrucksvolle Wiederauferstehung maßgeblich sind. Dass die Kartäuser, folgt man einer Legende, im Priorat die scala dei, die Himmelsleiter, vermuteten, hängt sicherlich mit der Abgelegenheit der bergigen Region zusammen. Die Handelsstadt Reus, in der die Weine aus dem Priorat hätten vermarktet werden können, liegt zwar lediglich 30 km westlich, war aber von den kleinen Bergdörfern mit ihren isolierten Parzellen in den Bergen vor der Ära des modernen Straßenbaus nur unter erheblichen Mühen erreichbar. Bis heute dominieren einzeln gepflanzte Buschreben auf Terrassen den Weinbau. Der Untergrund besteht aus Llicorella, also einem Boden, der sich aus rotem und schwarzem Schiefer sowie kleinen Plättchen aus Glimmer zusammensetzt. Diese Glimmerplättchen reflektieren das Sonnenlicht und halten die Wärme zurück. Gerade in steilerem Gelände ist diese Schieferschicht jedoch enorm rutschig und erschwert die Bearbeitung.

Die Wiederentdeckung des Priorat

Erst langsam erholte sich im 20. Jahrhundert der Weinbau im Priorat. Verantwortlich dafür waren zunächst vor allem die Winzergenossenschaften. Die DO wurde im Jahr 1954 gegründet und nahm ihren Sitz damals in Reus, also außerhalb der Region. Zwei Winzer gelten als die Wiederentdecker des Priorat, René Barbier und Álvaro Palacios. Barbier, der in den 1970ern bei Palacios in der Rioja als Önologe angestellt war, kaufte sich im Jahr 1979 sein erstes Land im Priorat, überzeugt von Biologieprofessor José Luis Pérez, der das ungeheure Potenzial der Region für den Weinanbau erkannte. Barbiers Wein ist bis heute eine Legende: Clos Mogador. Álvaro Palacios ließ sich von Barbier überzeugen, ebenfalls im Priorat zu investieren. Auch sein Wein, erstmals im Jahrgang 1993 auf dem Markt gebracht, begeistert bis heute Weinliebhaber in aller Welt: L'Ermita.

Gab es anfänglich nur ein paar winzige Weingüter im Priorat, die große Weine produzierten, so setzte in den späten 1990er Jahren eine Goldrauschstimmung ein. Von 600 ha Rebfläche stieg der bewirtschaftete Bereich, und zwar im Gegensatz zu fast allen anderen spanischen Weinbauregionen, auf bis heute 1.800 ha an. Alte Terrassen mit Buschreben wurden rekultiviert, neue angelegt. Handarbeit war Pflicht. Setzten einige Winzer zunächst auf französische Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot, so bestehen heute die meisten roten Hochkaräter des Priorat aus Garnacha oder Cariñena. Biologische Bewirtschaftung, geringste Erträge, traditionell schonender Ausbau in Holzfässern und sparsame Eingriffe bei der Vinifizierung führen zu den aromastarken und lagerfähigen Weinen.

The sky is the limit

Das deklarierte DOP-Gebiet umfasst 20.000 ha, zehnmal mehr als der derzeit bestockte Bereich. Der Aufschwung scheint also noch nicht beendet zu sein. Qualitativ ist man allerdings bereits ganz an der Spitze angekommen. Waren die Weinkritiker bei Erscheinen der ersten kraftvollen Priorat-Roten noch skeptisch bezüglich des Alterungspotenzials, ist heute klar, dass auch 25 Jahre Flaschenlagerung die Weine nicht etwa ermatten lassen, sondern nur verfeinern. Palacios' L'Ermita gilt immer noch als das Maß der Dinge. Weingüter wie Terroir Al Límit, Nin Ortiz oder Mas Doix zeigen daneben die ganze Vielfalt der hochklassigen Weine aus dem Priorat von intensiv und konzentriert bis zu elegant und mineralisch. Weiße und Rosados aus der Region sind zwar weniger bekannt, können aber ebenfalls für Furore sorgen. Am unteren Ende begeistern sich nicht nur Einsteiger für Rotweine, die für weniger als 20 € zu haben sind, aber bereits den Charakter der Llicorella-Böden in sich tragen.

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